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Mignon Mod. 2 Rot - 1902
Im Auftrag der AEG, Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft, Berlin, konstruierte Dr. Friedrich von Hefner-Alteneck eine Typenradmaschine.
Statt Schreibtasten hatte diese Maschine ein rechtwinkliges Buchstabenfeld aus Zelluloid, auf welchem rechts die kleinen, links die grossen Buchstaben und aussen herum die Ziffern und Zeichen zu finden sind. Die Schriftzeichen sind so um den Mittelpunkt angeordnet, wie sie ihrer Häufigkeit nach im Sprachgebrauch vorkommen, dabei sind die am häufigsten wiederkehrenden Buchstaben in der Mitte vereinigt, so dass im Allgemeinen beim Schreiben nur kurze Bewegungen mit dem Zeiger zu machen sind. Um zu schreiben, fasst man den Führungsstift mit der linken Hand und schiebt ihn mit seinem unteren Ende auf jenes Zeichen des Buchstabenfeldes, das geschrieben werden soll. Dann drückt man mit der rechten Hand auf die rechte der beiden Tasten am Vorbau, wodurch der Abdruck erzeugt und der Wagen um Buchstabenbreite fortgeschaltet wird. Der Führungsstift lässt sich nach allen Seiten drehen, da er sich an seinen Verbindungsstellen in Kugeln dreht. Durch seine Bewegung wird die auswechselbare Typenwalze in Drehbewegung gesetzt und nach Bedarf in der Höhenrichtung verschoben.
Die Auswechselbarkeit der Typenwalze liess Walzen für alle möglichen Schriftarten und Sprachen, aber auch für die verschiedensten Verzierungen schaffen, so dass sich die Mignon vielseitig verwenden lässt. Es konnten 49 verschiedene Typenwalzen geliefert werden. Entsprechend der Auswechselbarkeit der Typenwalze ist auch das Buchstabenfeld, das auf 7 Zeilen 84 Zeichen aufweist, auswechselbar. Die Typenwalze schlägt selbst gegen den Papierträger, und zwar so kräftig, dass Durchschläge gemacht werden können. Das geschriebene ist sofort sichtbar.
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